Unter der flimmernden Sonne seiner gottlosen Heimat, der Hazhadal-Einöde, wuchs Chen zwischen den gesetzlosen Wüstenstämmen auf. Mithilfe uralter Riten der Tier-Verzauberung hatte sein Volk die Spezies der zählebigen Wüsten-Locuthi unterjocht, eine verkrüppelte Abart der Drachen. Zur halbjährlichen Regenzeit ließ man sie den Sand zu Glas schmelzen, um das Wasser aufzufangen. Von Hunger und Durst geplagt, bekriegten sich die Sippen untereinander und machten selbst vor den eigenen Landsleuten nicht halt. Eines Tages jedoch beging Chens Clan einen folgenschweren Fehler und überfiel die falsche Karawane.



Es folgte ein erbitterter Kampf, in dem sein Clan ausgelöscht wurde. Die gut ausgestatteten Ritter der Inquisition metzelten die gezähmten Locuthi-Drachen Welle um Welle nieder und so geschah es auch um die Stammesmänner. Chen kämpfte um sein Leben und sah schließlich dem Tode entgegen. Als er besiegt auf die Knie fiel, wollte er sich seinem Schicksal mit Würde hingeben, indem er seinen Kopf unter die Klinge hielt. Sein Vollstrecker, beeindruckt von dieser Tapferkeit, hielt inne. Man stellte Chen vor die Wahl: entweder Tod oder Konversion. Inbrünstig gab Chen sich seinem neuen Glauben hin. Er trat der Inquisition bei und verdiente sich seinen Harnisch durch blutige Missionierung. Vom fanatischen Glauben eines Bekehrten besessen und den Künsten der Tier-Verzauberung mächtig, sucht er die Ungläubigen und stellt sie vor das Jüngste Gericht.